Universität des Saarlandes
FR Erziehungswissenschaft
Seminar: Entwicklung und Durchführung
von eigenen Unterrichtsentwürfen
Dozent: Ullrich Königstein
SS 05
Durchführung eines eigenen Unterrichtsentwurfes
Angela Halfar
Matr: 250 12 75
Tel: 0178-2831875
E-Mail: a.halfar@gmx.de
LAR Geographie + Germanistik
4. Semester
Inhaltsverzeichnis
Deckblatt Seite 1
Inhaltsverzeichnis Seite 2
1. Klassendaten und soziale Einschätzung der Schüler Seite 3
2. Unterrichtsbeobachtung während der Hospitationsstunden Seite 4
3. Die eigene Unterrichtsstunde
3.1 Themenwahl und Lernziele meiner Unterrichtsstunde Seite 5
3.2 Die Unterrichtsstunde Seite 6
3.3 Unterrichtsstörungen Seite 11
3.4 Eigene Einschätzung Seite 12
4. Arbeitsblätter Seite 13f
Klassendaten und soziale Einschätzungen der Schüler
Die Schulklasse in der ich in der Zeit vom 04. bis einschließlich 18. Juli für insgesamt 4 Unterrichtsstunden hospitierte und darüber hinaus eine Unterrichtsstunde halten durfte, ist Klassenstufe 9. Sie gehört der Erweiterten Realschule in Wallerfangen an und ist eingegliedert in den Realschulzweig.
Die Klasse besteht aus 17 Schülern, wobei 6 Schüler weiblichen und 11 Schüler männlichen Geschlechts sind. Das Alter der Schüler liegt zwischen 15 und 17 Jahren. In der Klasse befinden sich insgesamt vier Wiederholer, die alle im Laufe der letzten 2 Jahre zum Klassenverband hinzukamen.
Nicht alle Schüler sind deutsche Muttersprachler. Zwar bekam ich auf meine Frage hiernach keine offiziellen Antworten, doch nach meiner Einschätzung müssten mindestens 4 der männlichen Schüler ihre ethnische Herkunft in der Türkei, bzw. auf dem Balkan haben.
Die sozialen Kontakte der Schüler und Schülerinnen untereinander sind dem Alter entsprechend normal. Jungen und Mädchen sitzen eher noch getrennt voneinander. In der Mädchengruppe gibt es kleinere Streitereien. Bei der Jungengruppe ist stark-pubertäres Verhalten zu beobachten. Ein großer Teil der Zeit wird von ihnen damit verbracht den anderen imponieren zu wollen.
Stark ausgeprägte Ausgrenzungen einzelner Schüler sind nicht zu beobachten, jedoch sind jeweils ein Mädchen und ein Junge nicht vollständig in die Schülergruppen integriert. Das Mädchen sitzt im normalen Unterricht einzeln in ihrer Schulbank. Der Junge wirkt im Vergleich zu den teils älteren und ausländischen Mitschülern eher klein und feminin und wird daher von vielen der anderen Jungen gerne übersehen.
Unterrichtsbeobachtungen während der Hospitationsstunden
Am 04.07. und 11.07. durfte ich jeweils bei einer Doppelstunde Deutschunterricht die von der Klassenlehrerin gehalten wurden, hospitieren. Leider entsprachen beide Stunden eher weniger meinen Erwartungen. Mit der Begründung, dass es kurz vor den Sommerferien sei und dass mindestens 3 der Schüler sitzen bleiben werden, verzichtete die Lehrerin auf neue und schwierige Unterrichtsthemen. Es sollten Gruppenarbeiten durchgeführt werden, die alle unter dem Thema „Bücher“ zusammenzufassen sind. An Gruppen mit 1 bis 6 Schüler wurde jeweils ein Thema verteilt, dessen Grundlagentext im Lesebuch zu finden war. Über jedes Thema sollte ein zweiseitiger Text und ein Plakat angefertigt werden, welche in der letzten Stunde von den Gruppen vorgestellt wurden. Die vorgegebene Zeit beträgt 5 Unterrichtsstunden.
Die Schüler machten sich gleich an die „Arbeit“. Bevor ein Grundlagentext überhaupt erst mal gelesen wurde, verwanden sie die erste Doppelstunde ausschließlich darauf, die Überschriften für das Plakat zu entwerfen. Der Lärmpegel hielt sich in Grenzen, die Gespräche waren jedoch fast ausschließlich privater Natur.
Lediglich eine Schülerin die allein ein Thema bearbeitete zeigte sich sehr fleißig. Sie zog zu dem Lesebuchtext noch weitere Informationsquellen hinzu und arbeitete konstant mit großem Eifer.
Nach dieser ersten Doppelstunde hielt ich es für angebracht das Gespräch mit der Lehrerin zu suchen. Sie erzählte mir bereitwillig, dass dies eigentlich immer so ablaufe und am Ende kämen doch immer gute Ergebnisse heraus. Ich solle darüber hinaus bedenken, dass die Schüler so kurz vor den Ferien immer sehr lustlos seien. Diese Argumentation konnte mich jedoch weniger beruhigen.
Die zweite Doppelstunde in der ich hospitieren durfte, war am 11. Juli. In diesen beiden Stunden sollten die Ergebnisse der Gruppenarbeiten vorgetragen werden.
Die Auswertungen überraschten mich wenig. Nur die Schülerin die ihre Arbeit alleine machte, konnte ein durchweg gutes Ergebnis vorweisen. Sowohl der verlangte Text war dem Alter entsprechend anspruchsvoll, als auch das Plakat konnte sich sehen lassen.
Alle anderen Gruppen konnten mich nicht überzeugen. Bei zwei Gruppen war kein Text vorzuweisen, angeblich zu Hause vergessen. Die Texte der anderen Gruppen, waren im Prinzip nur die umgestellte Form der Texte im Lesebuch. Selbst die Plakate, auf deren Anfertigung die Schüler in der ersten Doppelstunde soviel Zeit verwanden, waren nicht alle fertig gestellt. Was außerdem zu beobachten war, ist dass drei der Plakate nicht mehr die angefangenen Plakate der ersten Stunden waren.
Die Präsentation der Arbeiten fiel ebenso wie die schriftlichen Arbeiten aus. Nur zwei Gruppen konnten bei ihrer Interpretation davon überzeugen, dass sie sich mit dem Thema entsprechend beschäftigt haben und tiefer in die Thematik eingetaucht sind.
In der Pause führte ich mit der Lehrerin ein reflektierendes Gespräch. Sie war eigentlich mit der Arbeit der Schüler zufrieden und wollte mir Gründe plausibel machen, warum man von den Schülern nicht mehr erwarten könne.
Ich persönlich bin der Meinung, dass die Lehrerin viel zu wenig regulierend in den Unterricht eingegriffen hat. Ermahnungen bei Unterrichtsstörungen wurden nur sehr selten bis gar nicht ausgesprochen. Es fand keine Lenkung der Schüler in Richtung professionellerem Arbeiten statt. Die Gruppenarbeit plätscherte eher dahin, die Unlust der Schüler wurde von der Lehrerin als unveränderliche Größe angesehen. Schlechte Ergebnisse blieben einfach so im Raum stehen, ohne Pflicht zur Aufarbeitung.
Themenwahl und Lernziele meiner Unterrichtsstunde
Da die Schüler sich bis vor wenigen Wochen mit den Themen Gedichtanalyse und Gedichtinterpretation beschäftigten, entschied ich mich meine Unterrichtsstunde ebenfalls mit Bezug auf diese Themen zu halten. Ich hoffte, dass die Schüler sich wenigstens teilweise an das einmal gelernte erinnern werden und von daher schneller in den Unterricht einsteigen könnten.
Zum Unterrichtsgegenstand machte ich zwei Tiergedichte: „Der Panther“ von Rainer Maria Rilke und „Bewaffneter Friede“ von Wilhelm Busch.
Ziel des Unterrichts sollte es sein den Schülern Freude am Gedicht zu vermitteln. Dies wollte ich erreichen indem ich zwei kurze Gedichte mit einfachem Gegenstand trotz tieferem Sinn in den Unterricht integrierte.
Beide Gedichte sollten parallel nebeneinander bearbeitet werden um so Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Aufbau, Inhalt und Struktur erarbeiten zu können.
Außerdem sollten die Schüler nach Ablauf der Stunde fähig sein, anhand von wenigen Schlüsselfragen eine Kerninterpretation eines der beiden Gedichte der Klasse vorzutragen
Die Unterrichtsstunde
Die von mir gehaltene Unterrichtsstunde fand am Montag, den 18. Juli in der dritten Stunde statt und dauerte 45 Minuten. Bevor ich mit der Unterrichtsstunde begann stellte ich mich noch einmal der Klasse vor. Ich nannte nicht nur meinen Name, sondern auch meine Studienziele und warum ich gerade in dieser Klasse meine Unterrichtsstunde halten würde.
Da ich mir nach zwei Stunden noch nicht bei allen Namen sicher war, bat ich die Schülerinnen und Schüler sich Namensschilder zu schreiben und aufzustellen. Bevor nun endgültig begonnen wurde formulierte ich das Lernziel für diese Stunde. Ich teilte den Schülern mit, was ich vorhatte in dieser Unterrichtsstunde durchzuarbeiten und in wie fern dies den Schülern nutzen könne.
Der Einstieg in die Unterrichtsthematik „Gedichte“ sollte etwas spielerisch beginnen. Ich habe mir vorgenommen ein leicht modifiziertes Blitzlicht durchzuführen und erkläre der Klasse die Regeln zum Spiel. Hierzu sollen sich alle Schülerinnen und Schüler hinstellen. Ein Ball kommt ins Spiel und soll ohne feste Reihenfolge zart von Schüler zu Schüler geworfen werden. Ich hatte meine Zweifel ob die Durchführung immer so zart laufen würde, diese sollten aber unberechtigt bleiben. Jeder der den Ball fängt solle kurz ein bis zwei Sätze darüber sagen, was er von Gedichten hält oder was seine Lieblingsgedichte sind oder einfach was ihm spontan zum Thema „Gedichte“ einfällt. Jeder Schüler der an der Reihe gewesen ist soll den Ball erneut werfen und sich dann setzen. Nur die noch stehenden Schüler sind anspielberechtigt.
Die Schüler sind zunächst überrascht dass ich einen so „lockeren“ Einstieg in die Unterrichtsstunde wähle. Im Nachgespräch mit der Klassenlehrerin stellt sich raus, dass die Klasse tatsächlich bei keinem der Fachlehrer etwas in der Art kennen gelernt hat.
Dadurch dass der Ball die Reihenfolge des Blitzlichtes festlegt, wird erreicht, dass jeder Schüler darauf achtet wer gerade an der Reihe ist, was gesagt wird und wohin der Ball als nächstes fliegen wird.
Durch die spontanen Äußerungen der Schüler kann ich eine Ahnung davon bekommen, wie die Einstellung der einzelnen Schüler, bzw. die Einstellung der Klasse im Allgemeinen zu dem Thema „Gedichte“ ist. Leider muss ich feststellen, dass bis auf drei oder vier Ausnahmen alle Schülerinnen und Schüler, Gedichte als etwas veraltetes und langweiliges Übel ansehen. Oftmals wird das Gesagte eines Vordermannes leider einfach kopiert und wiedergegeben. Um dem vorzubeugen hätte ich die Regel aufstellen können, dass nichts doppelt gesagt werden darf.
Als alle Schüler an der Reihe gewesen sind, fliegt der Ball wieder zu mir. Ich gebe ein positives Statement zu Gedichten ab, erzähle in wie fern Gedichte Menschen helfen können und erklärte der Klasse, dass Gedichte in früheren Zeiten ein ganz anderes Image bei jungen Menschen hatten, als es jetzt gerade in dieser Klasse der Fall sei. Die Gesichtsausdrücke der Schüler reichten von Desinteresse über bejahendes Nicken hin zu Unglauben.
An dieser Stelle sind etwa 10 Minuten der Unterrichtsstunde verstrichen, angesetzt waren 10 bis 12 Minuten.
Für die Unterrichtsstunde habe ich ein Arbeitsblatt mit zwei Gedichten vorbereitet (siehe Anhang). Zum einen „Der Panther“ von Rainer Maria Rilke und zum anderen „Bewaffneter Friede“ von Wilhelm Busch.
Beim Austeilen der Arbeitsblätter stellt sich leider heraus, dass das Gedicht „Der Panther“ in der letzten Klassenarbeit zu bearbeiten war. Aus diesem
Grund ist die Klasse bereits vorgeprägt und ist durch die Aussagen des Gedichtes weniger beeindruckbar. Im späteren Unterrichtsverlauf zeigt sich allerdings, dass die Schülerinnen und Schüler bereits einen Großteil des Gelernten vergessen haben.
Zunächst sollen die Schüler sich beide Gedichte in Einzelarbeit ein paar Male langsam durchlesen, anschließend werden beide Gedichte von einem Schüler laut vorgelesen. Hierzu werden insgesamt fünf Minuten veranschlagt.
Um den Schülern eine Orientierung an bereits Gelerntem zu ermöglichen, wird bei beiden Gedichten zunächst die äußere Form bestimmt (Strophenzahl, Verszahl, Silbenzahl). Um das Metrum zu bestimmen haben die Schüler, ebenfalls in Partnerarbeit hierzu fünf Minuten Zeit. Anschließend wird jeweils die erste Strophe exemplarisch von einem Schüler an der Tafel vorgearbeitet.
Im Anschluss hieran teile ich den Schülern ein weiteres Arbeitsblatt aus (siehe Anhang). Vier Fragen sollen den Schülern zur Aufschlüsselung der Gedichte dienen. Zunächst werden Gruppen mit jeweils vier Schülern eingeteilt (drei Vierergruppen und eine Fünfergruppe). Jede Gruppe solle sich eines der Gedichte aussuchen. Circa zwei Drittel der Gruppen entscheidet sich für „Der Panther“ und nur ein Drittel bevorzugt „Bewaffneter Friede“. In der Durchführung der Stunde ließ ich den Schülern zwar freie Auswahl, doch bei einer erneuten Wiederholung der Stunde würde ich die Gedichte durch Losverfahren zu gleichen Teilen auf die Schülergruppen verteilen.
Zur Bearbeitung der Fragen in der Gruppe gebe ich den Schülern 15 Minuten Zeit. Sie sollen sich kurze Notizen ihrer Ergebnisse machen und sich darauf vorbereiten diese vor der Klasse vorzutragen.
Die Arbeit in der Gruppe verläuft weitgehend ruhig und konzentriert. Lediglich eine reine Jungengruppe, wird sehr laut und beschäftigt sich nur unzureichend mit der verteilten Aufgabe. Um wieder Ruhe in die Gruppe und auch den Rest der Klasse zu bekommen, die sich hierdurch ablenken lässt, verpflichte ich die Gruppe ihre Ergebnisse vor der Klasse vorzutragen. Hierauf kehrt wieder schnell Ruhe in die gesamte Klasse ein.
Während die Schüler weiter an den Aufgaben arbeiten gehe ich durch den Klassensaal und höre in die jeweiligen Gruppen für ein paar Momente rein. Ich muss jedoch bemerken, dass dies den Schülerinnen und Schülern ungewohnt und auch unangenehm erscheint, denn sobald ich an der jeweiligen Tischgruppe verharre, werden die Schüler einen Augenblick verlegen, arbeiten dann aber wieder weiter. Auf meine Fragen zu ihrem Vorankommen geben sie bereitwillig Auskunft.
In den letzten Minuten der veranschlagten Zeit werden bis auf eine Gruppe alle anderen Gruppen nach und nach mit ihrer Arbeit fertig. Bis zur offiziellen Beendung der Arbeitszeit verbringen die bereits zu Ende gekommenen Gruppen die restliche Zeit mit Privatgesprächen. Hier greife ich nicht weiter ein, denn der Lautstärkepegel ist so niedrig, dass sie die restlichen Gruppen nicht in ihrer Arbeit beeinträchtigen.
Als die Zeit vorüber ist, bitte ich alle Schüler langsam zum Ende zu kommen. Zwei Schüler sollen sich freiwillig melden, um die Ergebnisse der jeweiligen Gedichte stichwortartig an der Tafel festzuhalten. Hierfür werden weitere 10 Minuten veranschlagt.
Zunächst meldete sich niemand freiwillig zur Arbeit an der Tafel. Ich schaue in die Runde und lächele (oder grinse) zwei Schüler auffordernd an. Die beiden melden sich daraufhin und werden je an eine Hälfte der Tafel eingeteilt.
Die Jungengruppe die ich während der Gruppenarbeit gerügt hatte, tritt als erste vor die Klasse um ihre Ergebnisse vorzutragen. Die Gruppe ist zwar etwas verlegen und versucht trotzdem „cool“ zu bleiben, geben auf mein Nachfragen aber zu allen gestellten Aufgaben Ergebnisse bekannt.
Nach und nach tritt ein Sprecher jeder Gruppe vor die Klasse und trägt die Ergebnisse der eigenen Gruppe vor, die entsprechend links und rechts an der Tafel ergänzt wurden. Fast jede Gruppe kann weitere neue Angaben an der Tafel hinzufügen. Als alle Gruppen ihren Vortrag beendet haben lasse ich einen Schüler die Ergebnisse an der Tafel ein letztes Mal vorlesen.
(Hätte ich diese Stunde als normale Regelstunde in einer Klasse gehalten, die ich ein Schuljahr lang unterrichten würde, dann würde ich die Ergebnisse von der Tafel ins Heft übertragen lassen.)
Am Ende der Stunde bedankte ich mich bei den Schülern für deren Mitarbeit, wünschte ihnen viel Erfolg bei ihrem Schulabschluss und entlasse die Klasse in die Pause. Wenige Augenblicke danach klingelt es.
Unterrichtsstörungen
Während dieser Unterrichtsstunde kam es zu verhältnismäßig wenigen Störungen des Unterrichtesablaufes. Dies führe ich zum einen darauf hin zurück, dass die Schüler großteilig mit Eifer ihrer Arbeit nachgehen, da ihnen die gestellten Aufgaben interessant scheinen. Zum anderen führe ich es darauf zurück, dass ich bei Störungen durch Gespräche der Schüler untereinander, sofort die entsprechenden Schüler mit Namen ansprach und sie auffordere die Privatgespräche zu unterbinden.
Während der Gruppenarbeiten kam es zu einer Störung durch eine Gruppe mit vier Jungen. Lautes und pubertäres Lachen über irgendwelche Dinge sollte die Aufmerksamkeit der Klasse auf sie lenken. Ein großer Teil der Klasse reagierte hierauf, unterbricht die Arbeit und möchte wissen worum es in dieser Gruppe geht. Um die vier Jungen wieder zu ihrer Aufgabe zurück zuführen, sage ich ihnen wie sehr ich mich darüber freue, dass sie sich soeben freiwillig gemeldet haben um ihre Arbeit der Klasse an der Tafel vorzustellen. Daraufhin kehrt wieder Ruhe ein und die Schüler vertieften sich wieder in ihre Arbeit.
Als diese vier Schüler dann später vor der Klasse standen, konnten sie eine recht gute Interpretation des Gedichtes und eine Beantwortung der gestellten Fragen vortragen. Es ist jedoch zu merken, dass sie das Stehen und Vortragen vor der Klasse nicht gewöhnt sind und werden zeitweise etwas verlegen.
Eigene Einschätzung
Ich denke, dass ich den Unterricht gut geplant habe. Mein Zeitkonzept ist gut aufgegangen und ich konnte die Klasse trotz schwierigeren Alters von der Mitarbeit überzeugen.
Ich würde sagen, dass ich mit den Unterrichtsstörungen effektiv umgegangen bin. Die Schüler sind meinen Aufforderungen direkt nachgekommen, ohne dass ich hätte lauter werden müssen oder meinen Aufforderungen hätte Nachdruck verleihen müssen.
Ich denke, dass ich das Stundenziel erreicht habe und dass ich das gesteckte Lernziel großteilig habe umsetzen können.
Die Schüler haben mich trotz des geringen Altersunterschiedes als „Lehrkraft“ voll akzeptiert und sind mir mit Respekt und nötiger Distanz begegnet.
Mir persönlich hat es gefallen nach längerer Zeit wieder eine Unterrichtsstunde
Aufgabenblatt 1 - Grundlagentexte
Klasse 9.2 Erweiterte Realschule Wallerfangen
Deutschstunde am 18.07.05 mit Angela Halfar
Thema: Gedichtanalyse und Gedichtinterpretation
Gedicht 1:
Bewaffneter Friede
Ganz unverhofft, an einem Hügel,
Sind sich begegnet Fuchs und Igel.
Halt, rief der Fuchs, du Bösewicht!
Kennst du des Königs Ordre nicht?
Ist nicht der Friede längst verkündigt,
und weißt du nicht, daß jeder sündigt,
Der immer noch gerüstet geht?
Im Namen seiner Majestät
Geh her und übergib dein Fell.
Der Igel sprach: Nur nicht so schnell.
Laß dir erst deine Zähne brechen,
Dann wollen wir uns weiter sprechen!
Und allsogleich macht er sich rund,
Schließt seinen dichten Stachelbund
und trotzt getrost der ganzen Welt,
Bewaffnet, doch als Friedensheld.
Wilhelm Busch
Gedicht 2:
Der Panther
Im Jardin des Plantes, Paris
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.
Rainer Maria Rilke
Aufgabenblatt 2 – Fragen zum Grundlagentext
Klasse 9.2 Erweiterte Realschule Wallerfangen
Deutschstunde am 18.07.05 mit Angela Halfar
Thema: Gedichtanalyse und Gedichtinterpretation
- Was empfindest du beim Lesen des Gedichtes?
- Was wollte der Autor mit dem Gedicht aussagen?
- Was könnte den Autor dazu veranlasst haben das Gedicht zu verfassen?
- Finde Gegensätze innerhalb des Gedichtes (Bsp: Nacht – Tag)!
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