Hausarbeiten und Referate in den Lehramtsfächern Geographie und Germanistik
 
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Phys. Geogr. d. Himalayas

Physische Geographie des Himalajas

 

Einleitung……………………………………………………………………………….1

Hauptteil

1. Entstehung des Himalajas

1.1  Geologische und morphologische  Entwicklung des Himalaja……………….3

1.2 Einzelne Schritte auf dem Weg zum heutigen Gebirge

1.2.1 Die Aravalliorogenese……………………………………………………….7

1.2.2 Die Vindhyan-Sedimentation………………………………………………..8

1.2.3 Die Gondwanasedimentation………………………………………………..9

1.2.4 Die Krol-Sedimentation……………………………………………………..9

1.2.5 Die Thetyssedimentation im Mesozoikum………………………………….9

1.2.6 Sedimentation und Himalaja-Orogenese in der Kreide…………….……….10

1.2.7 Die Siwaliksedimentation im Pleistozän……………………………………11

1.3 Vulkanismus im Himalaja…………………..……………………….………..12

2. Böden…………………………………………………………………………..12

3. Klima

3.1 Makroklima …………………………………………………………………..16

3.2 Meso- und Mikroklima………………………………………………………..18

3.3 Jahreszeiten in den Gebieten des Himalaja…………………………………..18

3.4 Die Einflussnahme des Himalajas auf das Klima des Subkontinents………..19

4. Vergletscherung

4.1 Vergletscherung heute………………………………………………………..20

4.2 Pleistozäne Vergletscherungen……………………………………………….22

5. Vegetation……………………………………………………………………..24

6. Fauna………………………………………………………………………….25

Fazit……………………………………………………………………………………28

 

 

Einleitung

Die Bezeichnung „Himalaya“ entstammt aus dem Sanskrit, und hat folgende Bedeutung: hima = Schnee, alaya = Ort, Wohnsitz. Damit wird also der „Ort an dem der Schnee wohnt“ bezeichnet.

Der Himalaja lieg etwa zwischen 70° bis 97° östlicher Länge und zwischen 23°  und 38° nördlicher Breite.

Anteile am Gebirge haben die Staaten Nepal und Bhutan, diese liegen am Südhang des Himalajas. Das Großreich China ist dank des tibetanischen Gebietes am Himalaja beteiligt, in welches sich das tibetanische Hochland erstreckt. Ebenfalls Anteile am größten Gebirge der Erde haben die Staaten Indien und Pakistan. Der Himalaja weist eine Länge von rund 2400km auf. Die Breite des Gebirgszuges variiert  zwischen 325 und 425 km.

Die Entstehung des Himalajagebirges ist seit Beginn dessen Erforschung umstritten. Mehrere Theorien wechselten sich ab oder existierten mit mehr oder minder breiter Anhängerschaft nebeneinander. Am bekanntesten ist die Hypothese, dass der Himalaja  im Tertiär beim Aufeinandertreffen des indischen Subkontinents mit der großen Landmasse Asiens entstand. Durch diese mächtigen Kräfte soll das Gebirge des Himalajas  über einen langen Zeitraum hinweg aufgeschoben worden sein.

Im Himalaja wirken jedoch auch wie überall die Exogenen- den Endogenen-Kräften entgegen. So weist das Gebiet des Himalajas eine Vielzahl von stark erosiven Flüssen auf. Außerdem ist der Himalaja geprägt von regelmäßig starken Erdbeben, Überflutungen und deshalb auch Erdrutschen.

 Der Himalaja ist dennoch das mächtigste Gebirge der Welt, weist insgesamt 14 Achttausender auf, darunter auch den höchsten Berg der Welt, den Mount Everest.

Der Himalaja besteht aus mehreren Gebirgsketten, die von Süden nach Norden ansteigen. Weit im Süden liegt die Siwalikkette mit einem vergleichsweise eher niedrigem Niveau. Hieran an schließt sich nördlich der Vordere Himalaja und noch etwas weiter gen Norden der Hoch-Himalaja an. Am Nördlichsten liegt die Gebirgskette des Transhimalaja.

 

 

 

 

 

1.      Entstehung des Himalajas

1.1 Geologische und morphologische  Entwicklung des Himalaja

 

Im Gegensatz zu den europäischen Alpen, ist das Himalajagebirge nicht von geosynklinaler Entstehung.[1] Das Himalajagebirge entstand unter Mitwirkung mehrerer Gebirgsbildungsphasen, die voneinander zeitlich und räumlich getrennt lagen. Große Rollen spielten Magmatismus und Kontinentaldrift, ebenso wie verschiedene Sedimentationsphasen  und Geochemie sowie damit zusammenhängende Prozesse.

Auf Grund dieser vielen sich überlagernden Prozessfaktoren ist es schwierig die tatsächlichen Umstände über die Entstehung des Gebirges zu enthüllen, sodass es mehrere Theorien zur Entstehung des gesamten Gebirges und zu einzelnen Formationen gibt. 

Die Auffaltung des Himalajas ist kein einheitlicher und einfacher Vorgang,  wie zunächst von Gansser vermutet und publiziert. Viele Gebirgsbildungs- und  Auffaltungsphasen  zwischen dem  neuen Proterozoikum und dem mittleren Mesozoikums wirkten bereits verändernd auf das Himalajagebirge, bevor es in der Kreidezeit vor 145 mio Jahren  letztendlich zur Hauptfaltung kam[2].

Die von Gansser publizierte Theorie der Auffaltung durch Kollision der Indischen Landmassen mit dem Asiatischen Kontinent ist inzwischen durch viele Wissenschaftler, unter anderem von Crawford angezweifelt[3], da Fossilienfunde beweisen sollen, dass beide Landmassen bereits vor der Auffaltung miteinander verbunden waren. Crawford kam zu dem Entschluss, dass die Hauptauffaltungsphase zwischen Ende des Devon (vor 414Ma) bis hinein in den Perm (vor 299Ma) andauerte.

Es gibt einige Argumente für und wider die Beteiligung der Kontinentaldrift Indiens an der Entstehung des Himalajagebirges.

Sicher ist jedoch, seit ca. 65mio Jahren (Paläogen) wandert der Indische Kontinent mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von etwa 6 cm pro Jahr[4]. Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 30cm pro Jahr werden geschätzt.

Der Beginn der Auffaltung wird auf die frühe Kreide datiert.  Im Gebiet des heutigen  Vorderen Himalajas, konnten Becken nachgewiesen werden, in denen sich marines Leben auf Grund des vorgedrungenen Thetysmeeres entwickelt hatte. Diese Fossilien helfen die Ablagerungen zu datieren.

Die Post-Kirthar-Orogenese am Ende des Eozäns (vor 65 mio Jahren) war die zweite entscheidende Phase und dauerte bis ins Oligozän (vor 38mio Jahren) an. Im Anschluss an diese Orogenese wurde das tibetanische Hochplateau herausgehoben. Zu dieser Zeit fanden im Bereich des Himalajas viele vulkanische Aktivitäten statt. Durch diese Phase der Anhebung wurden vorangegangene Sedimentationen aufgefaltet.

Die dritte Phase der Anhebung wird als die gewaltigste bezeichnet und fand im mittleren Miozän (vor 25mio Jahren) statt. In dieser Phase wurde annähernd das heutige Erscheinungsbild des Himalajas herausgearbeitet. Durch massive Aufschiebung und Druck konnte diese Gebirgsformation entstehen.

Die hier gebildete Siwalikkette stellt die jüngste Einheit des Himalajagebirges dar. Aus petrographischer Sicht enthalten die Sedimente der Siwalikkette vor allem  Quarze, Feldspart und  Glimmer.[5]

Folgende Schichten können in der Siwalikkette gefunden werden:

Vor etwa 15mio Jahren im mittleren Miozän entstand das s.g Altsiwalik, vor etwa 7 bis 10mio Jahren im Pliozän und mittleren Miozän der mittlere Siwalik,  vor 1 bis 6mio Jahren  im Altpleistozän und jungen Pliozän  der Alt-Karewa und der Junge Siwalik und vor einer halben  mio. Jahren im frühen und mittleren Pleistozän der Neue Karewa [6].

Große beckenähnliche Synklinalen wechseln sich mit steilen und zumeist gefalteten asymmetrischen Antiklinalen ab. Ihre axialen Ebenen sind oberflächlich steil, streichen aber weiter nördlich flach aus[7].

Die vierte Phase der Himalajaorogenese fand im Pliozän statt und dauerte bis in den Pleistozän ( vor 8 bis vor 1 mio Jahren) hinein.

Die fünfte Phase der Himalajaorogenese fand im mittleren Pleistozän (vor ca. einer halben mio Jahren) statt. In dieser Phase kam es zur vertikalen Erhebung der Gebirgskette[8]. 

 

 

Map showing distribution of Siwalik sediments and associated Acheulian sites

 

 

 

 

 

 

 

1.2 Einzelne Schritte auf dem Weg zum heutigen Gebirge

1.2.1 Die Aravalliorogenese

Das Aravalligebirge ist das älteste Gebirge des indischen Subkontinents und nur noch rudimentär vorhanden. Trotzdem beeinflusste dieses Gebirge die Auffaltung des Himalajagebirges.

Das Aravalligebirge streicht im rechten Winkel zum Himalajagebirge und es ist anzunehmen dass sich dieses unter dem Himalaja südlich vergent zu dessen Struktur fortsetzt.

Das präkambrische Gestein der Indischen Platte wurde durch mehrere orogenetische Phasen beeinflusst, bevor Arivalli-Sedimente sich hierüber ablagerten. In dieser Phase sind jedoch kaum Carbonate in den Sedimenten zu finden[9].

Carbonatablagerung spielt jedoch in subsequenten Ablagerungen eine bedeutende Rolle und kann als Marmor und Tonschiefer wieder gefunden werden.

Doch wie bereits erwähnt sind die meisten Sedimente dieser Art in der Aravalliorogenese einer Diagnese unterzogen  worden, in der Zeit als die Gebirge des indischen Subkontinents geschaffen wurden.

Diese metamorphen Gesteine bilden das kristalline Fundament des Himalajagebirges, und obwohl in Zwischenzeit starke Veränderung durch die Überformung mit dem  Himalaja geschehen sind, lassen sich immer wieder Elemente der ursprünglichen Sedimente  finden, die ihre eigentliche Zusammensetzung beibehalten haben und teilweise gar an die Oberfläche treten. Zu erkennen ist dies an den Schiefern, Gneisen und Karbonatgesteinen, welche vor allem im Palaeozoikum entstanden sind[10].

Gneise, Migmatite, kristalline Schiefer, Quarzite und Granite bilden die Basis der Zentralen Erhebungszone (Main Central Thrust Zone).

In der Region Kaschmir und nördlich der Zentralen Schubzone des Hoch-Himalajas wurde präkambrische  Fauna entdeckt, die in wenig bzw. nicht metamorphen Gesteinen zu finden ist. Diese überlagern  die  kristalline  Zone und   bestätigen somit dass das kristalline Gestein älter als das darüber liegende metamorphe  Gestein  ist, da das mit Fossilieneinschlüssen behaftete Gestein jüngeren Ursprungs ist[11].

 

1.2.2 Die Vindhyan-Sedimentation

Die Aravalliorogenese war die letzte bedeutende Beeinflussung des Indischen Subkontinents. Hieran schließt sich die Vindhyan-Sedimentation an. In dieser Phase häufen sich terrestrische Sande in großen Massen an, welche bis heute mit wenigen Ausnahmen keiner weiteren tektonischen Beeinflussung erlegen sind[12].

Im nördlichen Teil des Gebirges finden sich charakteristisch-maritime Einschlüsse innerhalb des Sandsteins und Schiefers ebenso wie im Kalkstein.

Im Allgemeinen wird angenommen, dass  die Saline Serie und dessen Überlagerung ebenso wie der purpurrote Sandstein ihren Ursprung in der Vindhyan-Sedimentation haben[13].

Salzablagerungen reichen westlich in das Himalajagebirge hinein. Anzunehmen ist, dass diese von den Ufern des ursprünglichen indischen Subkontinents herstammen, nun aber durch den Vorstoß des Himalajas überdeckt wurden.

Entlang des gesamten Vorderen Himalajas können stark lehmhaltige Formationen gefunden werden, welche Quarzite und  Kalkstein beinhalten. Nach neusten Erkenntnissen, können diese Formationen auf eine präkambrische bis cambrische Entstehung datiert werden (2500-605Ma). Einige dieser Kalksteinformationen reichen gar mehrere tausend Meter tief bis in den Hochhimalaja, südöstlich des  Sutlejflusses. Teilweise sind diese Schichten jedoch durch ebenso dicke Quarzitschichten überdeckt[14].

 

1.2.3 Die Gondwanasedimentation

An die Vinhyansedimentation schließt sich eine lang andauernde Periode der Veränderung an, welche bis ins frühe Karbon (vor 350Ma) hinein dauerte. Der Beginn der Gondwanasedimentation wird durch  glaziale Ablagerungen belegt. Die himalajischen Regionen Punjab und Kaschmir stellen hier allerdings eine Ausnahme dar, da  diese durch die Tethyssedimentationen  aus dem inneren bzw. nördlichen Himalaja betroffen sind. Die Gondwanasedimentation im Vorder- und Hochhimalaja wurde, auf Grund ihrer Kohleeinschlüsse früh entdeckt und untersucht.

Entlang der Grenze zwischen Süd-Tibet und Sikkim sind Gondwansedimentationen bis hinein in den Hoch-Himalaja zu finden[15].

 

1.2.4 Die Krol-Sedimentation

Im Vorderen Himalaja, südöstlich der Himalajasyntax gelegen, folgen auf die grundständigen Gondwana Blaini Schichten eine Sedimentation der Krol-Einheit. Das Gestein aus der Krol Sedimentation weißt keinerlei Fossilien auf. Da das Krol jedoch in direkter Folge auf das obere Karbon folgt, muss  es  im späten Palaeozoikum und frühen Mesozoikum entstanden sein (vor 290 bis 240Ma)[16].

.

 

1.2.5 Die Thetyssedimentation im Mesozoikum (vor 240 bis 140 Ma)

Im Hoch-Himalaja, ebenso im Tibetischen Himalaja oder Thetys Himalaja sind keine Sedimente aus der Krol Sedimentation vorhanden. Anstelle dessen finden sich hier Sedimentationen aus dem Cambrium (vor 605Ma), die stark fossilhaltig sind und vom Thetysmeer herstammen[17].

Die Zeitabschnitte Perm, Trias und Jura können wiederum in ihrer Lithographie stark voneinander abgegrenzt werden.  Diese teilweise starken Unterschiede in der Sedimentation sind dafür verantwortlich, dass  in der jungen Phase der Entstehung des Himalajas solch starke tektonisch unterschiedliche Veränderungen geschehen sind. Diese zeigen sich in relativ komplizierten Faltungsauswirkungen  und südlich gerichteten Aufschüben, die sich zwar auf die sedimentale Deckschicht auswirkten, jedoch die darunter liegende kristalline Unterschicht nicht beeinflussten. Viele dieser Sedimente sind marinen Ursprungs, oftmals auf Grund des Thetysmeeres entstanden, andere weisen jedoch einen hohen Anteil an Ammoniten auf, so zum Beispiel der Spiti Schiefer.  Diese Sedimente zeichnen sich nicht durch besondere Tiefen, jedoch durch weitläufige Erstreckung auf[18].

Sie zentrale kristalline Mittelachse (Central crystalline axis) teilt das Gebirge  in eine nördliche Hälfte, deren Sedimente von teilweise großer Anzahl an Fossilien durchzogen sind, da diese durch das Thetysmeer beeinflusst wurden, und eine südliche Hälfte in der keinerlei Fossilien in den Sedimenten zu finden sind[19].

 

1.2.6 Sedimentation und Himalaja-Orogenese in der Kreide

Diese Verhältnisse haben sich in der Kreidezeit (vor 145Ma) geändert,  denn auf den Spiti Schiefer folgt eine sehr starke Schicht marinen Sandsteins.

Diese Kreidesedimentation spiegelt die beginnende Himalaja Orogenese wieder. Transgressive Konglomerate aus der oberen Kreide  bezeugen, dass erste Bewegungen im Norden stattfanden[20].

Am Ende des Eozän (vor 65Ma) zog sich das Meer nördlich des Himalajas zurück, und noch vor der eigentlichen Himalajaorogenese hob sich das tibetanische Hochplateau heraus[21].

Südlich des Himalajas finden sich marine Sedimente aus dem Eozän, die bei einem lokalen Eindringen des Meeres entstanden sind, welches zuvor alte Sedimente ausgespült hat.

 

1.2.7 Die Siwaliksedimentation im Pleistozän (vor ca. 1 Ma)

Das Siwalikbecken ist eine lokale Vertiefung, die sich parallel zur Himalajakette befand und an die subkontinentale Platte angrenzt.

Starke Flüsse erodierten von hier Sande, Kiesel und Geröll welches sich entlang der entstehenden Gebirge anreicherte. Dieses so genannte Siwalikkonglomerat weist deshalb eine fluviale Genese auf. Die Unteren Siwaliks wurden zuerst Abgleagert, dies geschah im Miozän. Im Pliozän folgte die  Ablagerung der Mittleren Siwaliks und an der Grenze Plio-Pleistozän wurden die Sedimente der Oberen Siwaliks abgelagert. Diese Sedimentationen am Fuße des Gebirgsmassivs wurden durch tektonische Faltung aufgerichtet und bilden heute die Siwaliks, die jüngste geologische Einheit des Himalajas.  Teils sind die unteren Siwaliks  auf quartäre Sedimente überschoben. Die deutet auf eine relativ junge tektonische Bewegung hin, da die quartären Sedimente ja erst nach ihrer Entstehung überschoben werden konnten.[22] Die Siwaliks weisen eine Breitenerstreckung von maximal 60 bis 80km auf und erreichen Höhen von 600 bis 1500 Metern.

 

 

 

 

 

1.3 Vulkanismus im Himalaja

 

Vulkanismus und Magmatismus lassen sich über die gesamte Bildungszeit des Himalajas hin beweisen. So sind zum Beispiel die Chamba Granite, die Mandi Granite und die Dalhousi Granite auf Grund ihres Alters und ihrer Struktur Beweise für Magmatismus im späten Präkambrium und frühen Paläozoikum.  In der Kreidezeit verlagerte sich der Vulkanismus weiter nördlich in die Region der Flüsse Dras und Indus. Auch hier ist die eruptierte Lava aus Basalt und Andesiten zusammengesetzt die zu den Porphyriten zählen. Es kommen jedoch auch Granite vor. Auch im Tertiär lassen sich vulkanische Aktvitäten aufweisen, die ebenfalls wieder etwas weiter nördlich gelegen sind. Ein Beispiel hierfür ist das Nanga Parbat  Massiv. Entlang der Zentralen Kristallinen Mittelachse  finden sich weitere granitische Intrusionen  die  mit dem Hindu Kusch Granit der frühen Kreide gleichzusetzen sind[23].

 

2. Böden

Entstehung und Aufbau der Böden haben ihren Ausgang in den Faktoren Klima, Vegetation, Ausgangsgestein, Topographie, Zeit und Mensch. Im Himalaja kommt hierzu erschwerend die evtl. Nähe zu Frostbereichen, bzw. Gletschern.

Im Westen des Himalajagebirges können große mit Loess verfüllte Becken gefunden werden. Die Dicke der Loessschichten variiert zwischen wenigen cm und bis zu 11 Metern. Allen voran kann hier das Potwar Plateau genannt werden. Sedimentologische Untersuchungen (Korngröße, Mineralogoie und microfabric) ergaben, dass die  Loesse durch Verwitterungsprozesse nicht mehr in reiner Form vorliegen. Es handelt sich hierbei mehr um ein loesshaltiges Kolluvium. Außerdem ist zu sagen, dass unter dem Loess befindlicher Schutt und Geröll teils starke Verwitterung aufweisen.[24][25] Vergleicht man diese Loessvorkommen jedoch mit denen aus den Vorlandbecken, so erkennt man, dass diese die Vorkommen im Westhimalaja um das X-fache übertreffen.[26]

Im Westhimalaja kommen schluffige Sande vor, die vor allem aus Quarzen, Feldspate, Kaoliniten und Chlorite  bestehen. In dieser Gegend können keine sekundären Tonminerale gefunden werden, ebenso wenig wie Carbonate. [27]

Der jährlich wiederkehrende Monsun bringt je nach Region große Mengen an Wasser mit sich, welches die Verwitterung des anstehenden Gesteins begünstigt. Darüber hinaus führt der starke Regen zu einer intensiven Auswaschung der vorhandenen Böden.[28]

Obwohl sich das Klima im Himalajagebirge teilweise stark von dem gemäßigten Klima anderer Gebirge ( zum Beispiel der Alpen) unterscheidet, so  gibt es doch nach Höhe gestaffelte Bodenzonen, die sich mit denen anderer Gebirge decken. In der Gebirgszone bis etwa 2.900m (Mountain zone)gibt es zwei Haupttypen: zum einen saure Braunerden und zum andern humushaltige Schwarzerden die in einem zufälligen Muster verteilt zu sein scheinen. Die sauren Braunerden haben eine typische Horizontrierung mit A, (B) und C-Horizont und weisen eine lockere Struktur auf. Die Schwarzerden haben ein ziemlich hohen Humusgehalt und weisen nur eine Ah-C-Horizontrierung auf. Die Humusauflage der hiesigen Schwarzerden kann bis zu einem Meter dick sein.[29] Die darüber liegende Unter-Subalpine-Zone reicht von etwa 2.900m bis 3.400m. Hier sorgt die fortschreitende Podsolidierung für ein Nebeneinandersein von Podsolen und podsolidierten Braunerden. Hierüber liegt die Obere-Subalpine-Zone von 3.400 bis 3.800m, deren Hauptbodentyen podsolidierte Braunerden, saure Braunerden und Rost-Braunerden sind.

Im höchsten Bereich der alpinen Zone (über 3.800m) finden sich vor allem geringmächtige Podsole mit deutlich entwickelten Horizonten.[30] Zu Bedenken ist allerdings, dass mit abnehmender Temperatur auch die mikrobiologische Aktivität nachlässt und somit auch der Humifizierungsprozess verlangsamt, welches den Podolidierungsprozess verschleppt.[31]   

Im Himalaja finden sich Böden mit rein oberflächlich vorhandenem Skelettanteil, aber auch sehr tief entwickelte Böden.

Am häufigsten sind im Himalaja die Ausgangsgesteine Kalkstein und Schiefer zu finden.  Böden die sich aus Kalkstein entwickelten sind in der Regel gut entwickelt und haben tonige Horizonte. Sie sind von dunkler Farbe und stärker verwittert als die hellen, aus Schiefer gebildeten Böden. Diese haben eine geringere Wasserspeicherkapazität. Kalkstein-Böden enthalten weniger Silizium aufgrund der bereits fortgeschrittenen Verwitterung  und führen mehr Magnesium als Böden auf Schiefer[32].

In feuchten, höher gelegenen Bereichen finden wir unter Koniferenbewuchs aus Kalkstein entwickelte Böden, welche eine Versauerung hinauszögern und basisch sind. Diese unterscheiden sich somit eindeutig von Böden, die sich unter gleichen Bedingungen aus Sandstein entwickelten.[33]

An Hängen mit einer Steigung von über 30° kann es auf Grund von Erosion nur gering entwickelte und sehr dünne Böden geben.[34]

Die Böden des Himalajas sind in der Regel von saurem ph-Wert, mit Ausnahme derer,  die sich auf Kalkstein entwickeln konnten. Diese sind in der Regel basisch bis leicht alkalisch[35].

Talböden sind in der Regel stark durch die hier akkumulierten Kolluvien und Alluvien beeinflusst, welche von den darüberliegenden Hängen herstammen. Diese Böden sind nur grob strukturiert, es sei denn dass die umliegenden Berge aus Schiefer bestehen. Hier sind die Böden oft mehr als 1m tief entwickelt, wobei aber 30 – 50 % aus Felsenmaterial bestehen.[36]

Entisole sind sehr junge Böden, welche nur sehr wenig durch Bodenbildungsprozesse verändert wurden und keine erkennbare Schichtung aufweisen, aber mit einen variablen pH-Wert aufweisen. Diese Böden kommen v. a. auf Terrassen, am Fuße von Hängen und entlang Gräben vor.

Wenig entwickelte Böden (Inceptisole = junge Böden mit sehr schwach ausgebildetem vertikalen Profil) sind häufig an weniger steilen Stellen der Hänge zu finden[37].

Böden auf Plateaus sind in der Regel gut entwickelt, da hier längere Bodenbildungsprozesse greifen können. Diese werden als Alfisole bezeichnet.[38]

Auf Grund der Höhenlage ist nur ein sehr geringer Teil der Himalajischen Böden zur Landwirtschaftlichen Nutzung geeignet. Leider sind die Menschen jedoch gezwungen auch Böden zu bearbeiten, welche hierdurch stark zu Erosion und Zerstörung neigen.

 

 

 

 

 

 

Entisol                                 Inceptisol                            Alfisol

Entisol

 

 

 

3. Klima

3.1 Makroklima

Geographisch gesehen liegt der Himalaja sowohl im subtropischen als auch im gemäßigten Klimabereich[39]. Jedoch lässt das Gebirge sich besser einteilen in vier differente Bereiche:

Den Regenwald, der sich hinauf bis auf eine Höhe von etwa 2000m erstreckt, einen feucht-alpinen Bereich der bis 6000m und mehr hinaufreicht , eine Übergangszone, die sich durch Halbfeuchte auszeichnet und im Zentralen Gebiet des Gebirges zu finden ist und eine trockene Region im Hindu Kusch weit im Westen gelegen.

Das Klima des Himalajas ist stark geprägt vom Winter- und Sommer-Monsunsystem Asiens.

Zwei Regenperioden bestimmen das Klima des Himalajas: im Winter und im Sommer wird der Regen durch den Monsunwind zum Himalaja getrieben. Der Westen des Himalajas, der abseits der Reichweite des Monsuns liegt, erhält den meisten Niederschlag im Winter. Der Osten des Himalajas und der Zentral-Himalaja verbuchen die kräftigsten und am längsten andauernden Niederschläge im Sommer.[40].

Der Himalaja fungiert als Wetterscheide an dessen Luv-Seite sich der vom Meer mitgebrachte  Regen des Monsuns abregnet. Dies bedeutet, dass sich  die Niederschlagsmengen der Luv und Lee-Seiten des Himalajas stark voneinander unterscheiden.[41]

Ein starkes Tiefdruckgebiet lagert über der Landmasse Pakistan, dem Iran und Afghanistan, während sich über dem Indischen Ozean und dem Nord Pazifik ein Hochdruckgebiet aufbaut. Es kommt zu einem Austausch der Luftmassen und schwer mit Feuchtigkeit beladene ozeanische Luft dringt aus dem Süden her gen Kontinent. Ein geringer Teil dieser Feuchtmassen regnet sich über Indien ab, der Rest zieht ins Innere des Kontinents.

In den Wintermonaten wandeln sich die Luftmassen über dem Inneren Teil des Kontinents zum Mittelpunkt eines starken Hochdruckgebietes. Dies geschieht, da sich die Landmasse Asiens im Verhältnis zu den umliegenden Ozeanen und n-o Asiens stark abkühlt.

Die kalte und trockene kontinentale Luft zieht aus dem sibirischen Hochdruckgebiet heraus und begibt sich in Richtung des asiatischen Kontinents. Einem kalten und trockenen Herbst folgt so der von Norden her kontinental geprägte Winter, welcher wiederum von einem trockenen Frühling abgelöst wird, bis sich die Windverhältnisse erneut ändern[42].

Generell ist zu sagen, dass die Hauptwindrichtung im Makroklima betrachtet  in den Sommermonaten von Süden nach  Norden zeigt und einen maritimen Charakter aufweist, da er vom indischen Ozean her weht. Im Winter ist die Hauptwindrichtung von Norden nach Süden und der Wind ist kontinental geprägt, da er aus dem inneren Teil des asiatischen Kontinents herrührt[43].

 

 

3.2 Meso- und Mikoklima

Im Gegensatz zum beständig regelhaften Makroklima des Himalajas ist das Mesoklima Unregelmäßigkeiten unterworfen, die bis heute teils nicht hinreichend erforscht sind. In bestimmten Gebieten, gibt es derartig starke Abweichungen vom Makroklima, dass gerade die Unberechenbarkeit des Wetters häufig zu schlecht einzuschätzenden Katastrophen führen kann.

So weist  zum Beispiel  die Temperatur starke Veränderungen in Abhängigkeit zur Höhe über dem Meeresspiegel auf, die wiederum in Abhängigkeit mit dem Tagesgang großen Veränderungen unterworfen ist. Auch das Phänomen des Föns, welches wir aus den europäischen Alpen kennen, lässt sich in bestimmten Gebieten des Himalajas beobachten[44].

 

3.3 Jahreszeiten in den Gebieten des Himalajas

Im Himalaja können vier Jahreszeiten festgestellt werden. Der Winter dauert von Dezember bis Februar, die Zeit vor dem Monsun von März bis Mitte Juni, die Zeit des Monsuns von Mitte Juni bis Mitte September und die Zeit nach dem Monsun von Mitte September bis November.

In der Winterzeit befindet sich ein Hochdruckgürtel über Asien, der von Sibirien bis in die äußersten Gebiete des Himalajas reicht. Auf Grund seiner Höhe und Breite verhindert das Himalajagebirge jedoch ein Vordringen der kalten, kontinentalen Luftmassen aus dem Inneren des asiatischen Kontinentes nach Nordindien. Der Wind weht in den Wintermonaten meist westwärts[45].

In den Sommermonaten  schwächen die subtropischen Hochdruckgebiete über Zentral Asien ab und die Temperaturen steigen an. Die Hauptwindrichtung in den Sommermonaten ändert sich und wird östlicher[46].

In der ersten Juniwoche beginnt der Monsunregen am östlichsten Zipfel des Gebirges und breitet sich  kontinuierlich westwärts aus. Der Monsunregen verbleibt bis Ende September über dem gesamten Gebiet des Himalajas.

Die Jahreszeit die sich an den Monsun anschließt ist überwiegend  geprägt von schönem Wetter, jedoch kommen gelegentlich Wirbelstürme vor,  die insbesondere im Osten des Himalajas im Oktober auftreten.

Die Hautwindrichtung verschiebt sich in dieser Phase erneut westwärts[47].

 

3.4 Die Einflussnahme des Himalajas auf das Klima des Subkontinents

Der Himalaja nimmt auf Grund seiner Größe und seiner West-Ost-Ausdehnung tief greifenden Einfluss in das Klima des sich anschließenden Subkontinents und hat somit  eine niederschlagsabschirmende Wirkung.[48]   Das Gebirge wirkt als klimatische Scheide, welches starken Einfluss auf die meteorologischen Bedingungen über dem Subkontinent hat. So verhindert es den Austausch der kalten kontinentalen Luftmassen aus dem Norden hinein in den Subkontinent im Winter. Im Sommer zwingt das Gebirge die mit Regen beladenen Monsunwolken aufzusteigen und einen großen Teil der Feuchtigkeit als Schnee oder Regen auf der indischen Seite des Himalajas abzuregnen[49].

 

 

 

 

4. Vergletscherung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4.1 Vergletscherung heute

Gletscher werden durch den Schneefall genährt und auf Grund von Druck entsteht Gletschereis, welches als Gletscher durch die Schwerkraft in Richtung Tal wandert. Ein Gletscher kann aus diesem Grund nur dort entstehen, wo genügend Niederschlag in Form von Schnee fällt. Die Schneefallgrenze liegt je nach Exposition[50] in einer Höhe zwischen 5300 und 6000 Metern. Dies bedeutet, dass unterhalb dieser Höhe keine Gletscher entstehen können[51]. Hier liegt die Grenze zwischen Nähr- und Zehrgebiet.

Im Jahre 1959 wurde errechnet, dass sich ca. 33.000 km² des Himalajagebirges und somit 17 % unter Gletschereismassen befinden. Die größte Anhäufung von Gletschern findet man in den Gegenden  Nanga Parbat, Kalohai, Nun-Kun und Everest-Makalu. Die Gesamtzahl an bestehenden Gletscher wird auf ca. 15000 geschätzt[52].

Derzeit ist gesamt  Zentral- und Hochasien  etwa in einer Fläche von 100.000km² vergletschert. Mehr als die Hälfte hiervon liegt im chinesischen Staatsgebiet.[53]

An reliefbedeckten Gletschertypen kommen meist Plateau- und Talgletscher vor. Diese werden häufig auch als tibetanische Gletscher bezeichnet. Aber auch Wandvereisungen und kleinere Hängegletscher lassen sich beobachten.[54]

Viele Gletscher sind jedoch  nur von geringem Ausmaß und bedecken lediglich lokale Felsspalten. Der durchschnittliche Gletscher ist  zwischen einem und fünf Kilometern lang. Die längsten Gletscher des Gebirges sind: Siachan 72 km, Biafo 62 km, Hispar 61 km und ca. 18 weitere Gletscher in Längen zwischen 14 und 58 km[55].

Das Schmelzwasser der großen Gletscher stellt die Quelle für viele kleine und mittlere Flüsse dar. Beispiel hierfür ist der Gangotri-Gletscher der den Fluss Bhagirathi bildet.

Die Gletscher Tibets tragen wenig Schutt und Geröll mit sich, im Vergleich zu den Gletschern die südlich Tibets gelegen sind und teils große Massen an Geröll und gar Felsblöcken mit sich nehmen.  Diese Geröllmassen stammen aus dem Firnrand, der in Kontakt mit dem Gletscher liegt[56].  Viele Gletscher des Himalajas sind oberflächlich mit Schutt bedeckt[57]

Bei den tibetanischen Gletschern ist häufig  zu sehen, dass die Gletscherzunge über die dicke Grundmoräne hinweg stößt, und nicht fähig ist das dort gelagerte Material mitzureißen,  da die Gletscherzunge nicht genügend Schubkraft aufbringen kann. Dies liegt daran, dass hier ein geringerer Höhenunterschied zwischen Firnrand und Gletscherzunge besteht. Darüber hinaus wird zu diesem Zeitpunkt bereits im Gletscher angesammeltes Material in Form von Seitenmoränen akkumuliert[58].

4.2 Pleistozäne Vergletscherungen

Für eiszeitlich aride Klimaregionen  nimmt man an, dass sich  bei einer durchschnittlichen Absenkung der Jahresmitteltemperatur um 4°C die Gletscher-Schneegrenze nur um etwa 400 Höhenmeter verschoben hat. Für humide Klimaregionen geht man jedoch von einer Verschiebung um bis zu 1000 Höhenmetern aus.[59] An der Ostseite des Nanga-Parbat –Massivs findet sich der Sachén-Gletscher. Einer der größten Gletscher des Gebirgsmassivs. Während den Eiszeiten reichte dieser Gletscher rund 8km weiter als heute in das Astortal hinab und akkumulierte dort große Mengen an Moränenmaterial, sodass  sich dort ein See aufstauen konnte. Die Ablagerungen dieses Sees halfen den Forschern mindestens 2 Eiszeiten in diesem Gebiet nachweisen zu können.[60]

Im Gebiet der Karakoram-Berge konnten mit Hilfe des Loess 3  Kaltzeiten festgestellt werden. Diese Studie von Porter (1979) beruht auf der Annahme, dass die ältesten glazialen Ablagerungen den stärksten Lössgehalt aufweisen, da diese längere Zeit zur Verfügung hatten um den Löss hier abzulagern als jüngere Ablagerungen[61]  Er nimmt für dieses Gebiet drei Vereisungen an: die Kalam-Vereisung, die Gabral-Vereisung und die Laikot –Vereisung.

Folgende Eiszeiten konnten im Pleistozän stattfinden: Würm vor 15 bis 70 tj,

Riss vor 125 bis 200tj, Mindel vor 240 bis 455 tj und Günz vor 620 bis 680 tj.

Die Wissenschaft bedient sich bei der Erforschung der Himalaja-Vergletscherungen an den Daten der bereits erforschten alpiden Vergletscherung und stellt auch für den Himalaja vier Vergletscherungsphasen fest, die jeweils durch Warmzeiten voneinander abzugrenzen sind[62]. Der Vergleich mit der Vergletscherung der europäischen Alpen kann dadurch aufrecht erhalten werden,  dass in Kashmir Karewa-Sedimente gefunden wurden, die große Parallelen zu denen in Europa aufweisen[63].

Zu bedenken ist allerdings, dass die erste dieser vier Vergletscherungsphasen den Himalaja nur wenig betroffen haben kann, da dieser zu der Zeit erst von geringer Höhe gewesen ist und auf Grund dessen nur wenig vereist gewesen sein kann[64]. Diese unterschiedlichen Gletscher konnten sich auf Grund der mehrere tausend Jahre andauernden Eiszeiten lange halten und haben so starke Moränen ausbilden können, entweder in Form von  Seitenmoränen und auch in Form von Endmoränen[65].

 Einige Seen und Geröllanhäufungen können auf glazialen Ursprung vergangener Tage zurückdatiert werden, so zum Beispiel der See Naini Tal der ringsherum durch Moränen begrenzt ist.

Ein weiterer Faktor, der Gletscher vergangener Tage bestimmen lässt, sind die Flüsse, die das Schmelzwasser bildete und mit teils stark erosiver Kraft das Gelände markant durchschnitten[66]. Ein Beispiel hierfür ist die Gaurikund-Schlucht, in der sich der Bhagirathi-Fluss befindet.

Auch verschiedene Seen sind auf Grund der Vergletscherungen entstanden, so im Kumaon-Tal. Hier  können große Seen glazialen Ursprungs zugeordnet werden. Diese sind eingedämmt  durch glaziale Moränen, also Schuttablagerungen die durch den Gletscher mittransportiert wurden. Diese Moränen konnten bis in eine Höhe von 1200m beobachtet werden[67]. Auf Grund der Vergletscherung wurde das Ausgangsniveau der Flüsse erheblich abgesenkt und somit konnten die Flüsse sich schneller und stärker in die Täler einschneiden.

Die Endmoränen, die aus der Würmkaltzeit (letzte Kaltzeit) stammen, können in einer Höhe von 2000 Metern gefunden werden. Die Länge des Gletschers wird auf ca. 55 Kilometer geschätzt. Zwischen dieser damaligen Höhe der Gletscherzunge auf 2000 m und der heutigen Höhe von etwa 4200 m gibt es mehrere Zwischenstationen glazialer Rezessionen[68]. Seiten – und Endmoränen belegen als glaziale Akkumulationsformen  deutlich die Reichweite der Gletscher  der vergangenen Vereisung.[69]

Die maximale Vergletscherung des Himalajas in vergangenen Tagen wird auf etwa  die dreifache Fläche der heutigen Vergletscherung geschätzt[70].

 

5. Vegetation

Im Nordwesten des Himalajagebirges findet sich eine halbwüstenähnliche Vegetation mit subtropischem Charakter. Dieser Vegetationstypus ist etwa bis in Höhen von 2000m zu finden. Jedoch kann sich diese Grenze für vereinzelte Arten bei besonders starker Trockenheit bis in eine beobachtete Höhe von 3600m ausdehnen. Die Vorherrschaft in der Pflanzenwelt dieses Sektors übernimmt die Krautpflanze Artemisia maritima  (Salzbeifuss) vor anderen häufigen Pflanzen wie z. B.  der Pinienart Pinus gerardiana und der Steineiche (Quercus ilex). Außerdem finden sich  in etwas feuchteren Regionen Baumarten wie die Tränenkiefer (Pinus walichiana), die Himalaja-Fichte (Picea smithiana) und die Tannenart Abius Pindrow[71].

An diese Zone an, schließen sich Dickungen  aus Birken. In etwa 4000m Höhe ist die Weidenart Salix karelinii auffallend häufig vertreten. Alpines Gestrüpp und ausgedehnte Wiesen finden sich hinauf bis zur Schnee- und Vegetationsgrenze, welche sich etwa auf einer Höhe von 4800m befinden.[72]

Im Gebiet des Punjab (Fünfstromland) finden sich Dornenwälder entlang der auslaufenden Ebenen. Insbesondere  Akazienarten sind in  dieser Region häufig vertreten. In lokalen Gebieten dieser Region kann man sogar Ausläufer subtropischer immergrüner Wälder finden[73].

Im Unteren Himalaja finden sich typische Monsunwälder. Hauptpflanze ist hier der Salbaum, der zur Ordnung der Malvengewächse gehört[74].  In den letzten Wochen des Winters verlieren diese Bäume ihre Blätter. Erst wenn die ersten heißen Sommermonate vorüber sind, treiben neue Blätter des Salbaumes aus. Große Lianengewächse ergänzen das Bild des Monsunwaldes, der sich bis in Höhen von ca.  1300m erstreckt[75].

Auf Quarziten und Kalksteinen sind weit ausgedehnte Pinus roxburghji-Wälder zu finden, die bis in Höhen von 1800m reichen können.

In höheren Regionen ist diese Baumart nur in gemischten Beständen mit Rhododendron und Quercus leucotrichophora zu finden. Auf Grund des starken Nadelfalls ist hier oftmals kein Unterwuchs möglich[76][77].

Im Bereich des westlichen Himalajas liegt die Baumgrenze in einer Höhe von etwa 3600 Metern. Über die Baumgrenze hinaus, zeigt sich die Flora reich an Kraut, Bodendecker und in den Sommermonaten auch mit Blühpflanzen in großer Art und Zahl. Beispiele hierzu sind Meconopsis, Vergiß-mein-nicht, oder Geranien. Ebenfalls häufig anzutreffen ist das Himalaja-Edelweiss, ein naher Verwandter des Alpinen Edelweisses[78].

 

6. Fauna

Aufgrund des teilweise äußerst schwierigen Geländes, des Klimas und des Atmosphärendrucks, sind verschiedene Spezies in den himalajschen Gebirgen zu finden, die sich speziell an diese Verhältnisse angepasst haben. Die klimatischen Verhältnisse des Himalajas reichen allerdings vom subtropischen Flachland, über eine gemäßigte Zone, bis hinein in verschneite Gipfel des Gebirges. Ebenso unterschiedlich sind die Tierarten, die hier zu finden sind.

Die wohlmöglich imposantesten Tierarten finden sich in der Familie der Paarhufer.

Zahlenmäßig bedeutend ist vor allem In den hohen Arealen, die über der Baumgrenze liegen, der Moschushirsch.

Das Markhor, eine Bovidenart ist weit im Himalajagebirge verbreitet. Wir finden es von Kaschmir bis zum Hindu Kusch[79]. Innerhalb dieser Tierart gibt es jedoch verschiedene Untergruppen, die sich regional durch Hornaufbau und Felldichte unterscheiden. Bevorzugter Lebensraum sind Wald und Flur  unterhalb der Schneegrenze. Dieser Paarhufer ist sehr geländegängig, ähnlich   wie die Europäischen Gämsen. Auf Grund illegaler Jagd ist diese Tierart seit den 60er Jahren vom Aussterben bedroht[80].

Eine weitere wohl bekannte Bovidenart, die sich im Himalajagebirge finden lässt, ist der Steinbock. Dieser ist durch dichte Unterwolle besser geschützt als das Markhor und kommt somit auch in Regionen oberhalb der Schneegrenze vor. Der Steinbock ist der Paarhufer, der in den größten Höhen zu finden ist. Er besitzt einen äußerst trittsicheren Gang und einen  hervorragend ausgeprägten Geruchssinn sowie exzellentes Sehvermögen.

Weitere Bovidenarten die im Himalajagebirge zu finden sind,  sind unter anderen das Thar, die Gebirgsziegen mit verschiedenen Unterarten[81], das Urial,  das Marco Polo Schaf und das Bharal, das so genannte blaue Himalajaschaf. 

In der Familie der Katzenartigen sind ebenfalls einige gut bekannte Großkatzen im  Gebirge beheimatet. So zum Beispiel der Tiger, Luchs und Leopard. Außerdem finden sich hier zahlreiche weitere Raubkatzenarten von geringerer Körpergröße.

Der wohl am populärste Bewohner des Gebirges ist der Schneeleopard, der auf Grund seines Körperbaus und seiner Fellstruktur bestens auf ein Leben in Höhe und Witterung eingestellt ist[82]. Gesichtet wurde der Schneeleopard hinein bis in Höhen von etwa 5200m. Der Schneeleopard ist natürlicher Fressfeind von zahlreichen Bovidenarten. Mit deren Verminderung in Zahl und Verbreitung fällt ebenso Zahl und Verbreitung des Schneeleoparden, sodass in einigen Regionen die Population stark zurückgegangen oder gar ganz verschwunden ist[83].

Zum Beutespektrum des kleineren Luchses gehören Vögel aber auch kleinere Säugetiere wie Murmeltiere und Hasen. Auch der Luchs ist auf Grund mangelnder Beute in abwegigere Gebiete zurückgedrängt worden.

Auch andere Raubtiere,  die nicht zur Familie der Katzenartigen gehören, können im Himalajagebirge angetroffen werden. So zum Beispiel der Tibetanische Wolf, der zur Familie der Hundeartigen gehört und in einem sozialen Rudelverband lebt. Das Nahrungsspektrum der Wölfe hängt von der Rudelgröße ab und reicht vom Hasen bis zum Steinbock. Der Tibetanische Wolf ist eng verwandt mit den in Europa, Asien und Amerika vorkommenden Wölfen[84].

Das größte Säugetier des Himalajas gehört allerdings zur Familie der Bären. Es ist der Braunbär, der sich omnivor ernährt. Weitere Vertreter der Bärenartigen sind der Himalaja Schwarzbär und  der Tibetan Blue Bear. Alle Bärenartigen halten in den Wintermonaten einen Winterschlaf, für welchen sie sich große Vorräte anfressen müssen. Die Besiedlung des Gebirges führte allerdings dazu, dass sich das Nahrungsspektrum um domestizierte Tierarten erweiterte. Somit wurden die Bären durch den Menschen gejagt, deren zahl dezimiert und in entlegene Gebiete zurückgedrängt.

Weitere bekannte Tierarten, die im Himalajagebirge vorkommen sind der bekannte Red Panda, eine Bärenart mit nur etwa 9 Pfund Körpergewicht und einem Lebensraum in  1800 bis 3700m Höhe. Er ist der nächste Verwandte des Großen Pandas. Außerdem kommen die bereits erwähnten Pflanzenfresser Murmeltier und Hase bzw. Schneehase in größeren Zahlen vor[85].

 

 

 

Fazit

Das Himalajagebirge ist geprägt durch Gegensätze. Den hohen Gipfeln, die teilweise Höhen weit über 8000m erreichen stehen tiefe Schluchten entgegen, den subtropischen Monsunwäldern eisige Gletscher.

Viele Phänomene um die Entstehung dieses sagenumwobenen Gebirges sind weitgehend ungeklärt und bedürfen wissenschaftlichem   Engagement.

Ebenfalls interessant, jedoch in der aktuellen Wissenschaft wenig behandelt, ist die Fragestellung wie sich der Himalaja in den kommenden Jahrtausenden und Jahrmillionen verändern wird und welche Prozesse hieran beteiligt sein könnten.

 



[1] G. Miehe, S. 330

[2] M.N. Saxena, S. 325

[3] M.N. Saxena, S. 326

[4] M.N. Saxena, S. 328

[5] A. G. Jhingran, S. 80

[6] A. G. Jhingran, S. 82

[7] A. Gansser, S 246

[8] M.N. Saxena, S. 327

[9] A. Gansser, S. 235

[10]  A. Gansser, S. 256

[11] A. Gansser, S. 235

[12] A. Gansser, S. 235

[13] A. Gansser, S. 236

[14] A. Gansser, S. 236

[15] A. Gansser, S. 241

[16] A. Gansser, S. 242

[17] A. Gansser, S. 244

[18] A. Gansser, S. 244

[19] A. Gansser, S. 215

[20] A. Gansser, S. 244

[21] A. Gansser, S. 244

[22] Weidner S. 126

[23] M.N. Saxena, S. 324

[24] Owen, S. 496

[25] Owen, S.493

[26] Owen, S. 507

[27] owen, S. 507

[28] Ringhi, S.535

[29] Ringhi, S. 536

[30]  Ringhi, S.  536f

[31] Ringhi, S.  549

[32] B.P. Ghildyal, S. 125

 

[33] B.P. Ghildyal, S. 122f

[34] B.P. Ghildyal, S. 123

[35] B.P. Ghildyal, S. 123

[36] B.P. Ghildyal, S. 123

[37] B. P. Ghildval, S. 123

[38] B. P. Ghildval, S. 124

[39] A. Manni, S. 9

[40] A. Manni, S. 4

[41] G. Miehe , S. 329

[42] A. Manni, S. 6f

[43] A. Manni, S. 9

[44] A. Manni, S. 10

[45] A. Manni, S. 6

[46] A. Manni, S. 7

[47] A. Manni, S. 8

[48]  G. Miehe, S. 325

[49] A. Manni, S. 8

[50] C. P. Vohra, S. 140

[51] A. Heim und A. Gansser, S. 232

[52] C. P. Vohra, S. 143

[53] Lehmkuhl,  S.  29

[54] Lehmkuhl,  S. 29

[55] C. P. Vohra, S. 140

[56] A. Heim und A. Gansser, S. 232

[57] Kick, S.12

[58] A. Heim und A. Gansser, s. 233

[59] Lehmkuhl, S. 29

[60] Kick, S.  11

[61] Owen,  S. 495

[62] A. Heim und A. Gansser, S. 233

[63] C. P. Vohra, S. 144

[64] C. P. Vohra, S. 144

[65] C. P. Vohra, S. 145

[66] C. P. Vohra, S. 146

[67] A. Heim und A. Gansser, S. 233

[68] A. Gansser, S. 244

[69] Lehmkuhl,. S. 31

[70] C. P. Vohra, S. 144

[71]  M. A. Rau, S. 51

[72]  M. A. Rau, S. 52

[73]  M. A. Rau, S. 51

[74] G. Miehle, S. 334

[75] M. A. Rau, S. 52

[76] M. A. Rau, S. 52

[77] G. Miehle, S. 340

[78] M. A. Rau, S. 54

[79] M. K. Tanjitsinh, S. 65

[80] M. K. Tanjitsinh, S. 65

[81] M. K. Tanjitsinh, S. 66

[82] M. K. Tanjitsinh, S. 69

[83] M. K. Tanjitsinh, S. 69

[84] M. K. Tanjitsinh, S. 70

[85] M. K. Tanjitsinh, S. 71

 
   
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